Das Ziel, als die einheitliche Glasflasche für alle Mineralbrunnen 1969 eingeführt wurde, war klar: ein einfacheres Rückgabesystem und ein umweltfreundlicheres Konzept die Flaschen können bis zu 50 Mal gereinigt und wiederverwendet werden. Zuvor existierten etwa 300 verschiedene Flaschenarten. Die Rückgabe war für den Verbraucher schwierig, für die Mineralbrunnen bedeutete dies umständliche Sortiervorgänge und hohe Kosten bei der Rückführung zum Hersteller. Die Perlenflasche, wie sie wegen ihrem zeitlosen Design mit Kohlesäurenperlen bis heute genannt wird, vereinfachte das ganze System.
Glas wieder auf Vormarsch
In den letzten Jahren lief die PET-Flasche der Glasflasche beinahe den Rang ab. Vor allem im geringeren Gewicht und in der geringeren Zerbrechlichkeit sahen viele Endverbraucher große Vorteile. Mittlerweile greifen die Verbraucher aber wieder vermehrt zur Glasflasche: Glas ist die prädestinierte Verpackung für Getränke, sagt Jochen Ketterer, Geschäftsführer der Imnauer Mineralquellen. Die Flaschen sind hundert Prozent dicht und komplett geschmacksneutral. Die Glasflasche ist außerdem das am besten funktionierende Kreislaufsystem überhaupt, jeder bekommt in ganz Deutschland sein Pfand zurück und solange das so ist, füllen wir unsere verschiedenen Produkte in die bewährte Perlenflasche ab., so Ketterer.
Die Historie
Am 8. August 1969 verabschiedete der Verband Deutscher Mineralbrunnen den Entwurf von Günter Kupetz als Einheitsflasche. Sie heimste über die Zeit mehrere Preise für Design und Funktionalität ein. 1982 ging der Bundespreis Gute Form an die Perlenflasche, 1994 der 2. Preis im Busse Longlife Design Award. 2019 wurde die Perlenflasche für Mineralwasser mit dem German Design Award in Gold, dem renommiertesten Designpreis Deutschlands, ausgezeichnet.
Bis heute wurden über 4 Milliarden der Einheitsflasche hergestellt, alleine im ersten Jahr wurden 73 Millionen Flaschen ausgeliefert.